Bergwacht Füssen

Lawinenausbildung der Bergwacht Füssen am 20.01.2024

21.01.2024
Füssen / Schwangau: 20.01.2024 Der Einsatz „Lawine“ ist für die Bergwacht sehr besonders, da er nur selten vorkommt, dann aber sehr viel Dynamik bekommt. In den letzten Wochen wurden in der näheren Umgebung (die Medien berichteten) wieder einige Lawinenabgänge beobachtet. Zwei davon endeten für die Bergsportler hierbei leider tödlich.
Lawinenausbildung der Bergwacht Füssen am 20.01.2024

Füssen / Schwangau: 20.01.2024

Der Einsatz „Lawine“ ist für die Bergwacht sehr besonders, da er nur selten vorkommt, dann aber sehr viel Dynamik bekommt.

In den letzten Wochen wurden in der näheren Umgebung (die Medien berichteten) wieder einige Lawinenabgänge beobachtet. Zwei davon endeten für die Bergsportler hierbei leider tödlich.

Zum Abschluss einer sehr intensiven Ausbildungswoche mit zwei ATV-Einweisungen und einer großen Einsatzübung „Rodelunfall“ war am Samstag das Thema „Lawineneinsatz“ ganztägiges Ausbildungsthema.

25 aktive und angehende Bergretter samt Ausbilder begannen um 8 Uhr den Tag bei minus 21 Grad in der Rettungswache Füssen mit einem Theorieteil. Ein Beamter der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei berichtetet als Einstieg über die Lawineneinsätze an der Enzianhütte bei Oberstdorf und am Geierkopf im Außerfern. Weitere Teile, wie Einsatztaktik und Ablauf eines Lawineneinsatzes, Lawinenlagebericht, Schneebeschaffenheit, Wind-, Wetter- und Geländebedingungen wurden ebenso vermittelt, wie die medizinischen Besonderheiten bei Lawineneinsätzen und das Suchen mit dem RECCO.

Im Anschluss ging es an den Tegelberg zum praktischen Teil der Ausbildung.

Mit der Bahn ging es auf den Tegelberg zum ersten Ausbildungsthema „Schleuse“. An dieser Stelle, werden alle Einsatzkräfte kontrolliert, dokumentiert und bei Bedarf zusätzlich ausgestattet, welche auf die Lawine gehen.

Weiter geübt wurde an vier Stationen: Einer Sondier-Bar, einer Station Verankerung für Transportmittel wie zum Beispiel einen Akia, einer LVS-Station (Lawinen-Verschütteten-Suche), und einer Station RECCO-Suche (Suche ohne ein LVS-Gerät beim Verschütteten) für verschüttete Bergsportler, die kein LVS-Gerät tragen.

Als Erklärung: Ein LVS-Gerät ist ein elektronisches Gerät, welches Bergsportler gerade Abseits der gesicherten Pisten tragen sollten, um leichter aufgefunden werden zu können. Kameraden, wie auch die Bergretter, welche ebenfalls ein solches Gerät benutzen, können die verschütteten dann auch in tiefen Verschüttungen punktgenau orten. Bei Bergsportlern, die keine solche elektronischen Hilfsmittel tragen kommt das RECCO zum Einsatz, welches Radarsignale von in Kleidung oder Ausrüstung befindliche Plättchen reflektiert.

Im Anschluss an diese Stationen, welche von jedem intensiv geübt werden konnte gab es noch einen gestellten Lawineneinsatz von Beginn bis zum Ende, wie er auch in der Realität im Dienstgebiet der Bergwacht Füssen vorkommen könnte.

Nach einem langen, intensiven Tag ging es noch ins Tegelberghaus auf ein Essen, ein paar Getränke und zur Kameradschaftspflege.

Ein besonderer Dank an dieser Stelle an die Hütten und Restaurants am Tegelberg sowie dem Schlossbrauhaus Schwangau, welche gemeinsam den hungrigen Bergwachtlern die Verpflegung gesponsort haben. Natürlich auch der Tegelbergbahn für die Beförderung mit der Bahn. Man sieht hier den großen Zusammenhalt rund um die Bergrettung in unserem Einsatzgebiet.

Für alle Teilnehmer wieder einmal ein sehr spannender, interessanter und lehrreicher Tag der für die Ausbilder der Bergwacht Füssen mit einem sehr großen Aufwand verbunden war. Ein großer Dank an dieser Stelle den großartigen Ausbildern der Bergwacht Füssen.