Bergwacht Füssen

Großübung der Bergwacht Füssen mit der Tegelbergbahn und Einsatz am Hohen Straußberg

12.07.2025
Füssen / Schwangau: 09. und 10.07.2025

In einer groß angelegten Übung mit dem Personal der Tegelbergbahn trainierten die Füssener Bergretter verschiedene Einsatzszenarien, wie etwa die Versorgung einer verunfallten Technikerin oder die Evakuierung einer Gondel. Dabei wurden Kenntnisse der Infrastruktur aufgefrischt und vertieft. Am Folgetag kam es zu einem fordernden Einsatz am hohen Straußberg.
Großübung der Bergwacht Füssen mit der Tegelbergbahn und Einsatz am Hohen Straußberg

Füssen / Schwangau: 09. und 10.07.2025

In einer groß angelegten Übung mit dem Personal der Tegelbergbahn trainierten die Füssener Bergretter verschiedene Einsatzszenarien, wie etwa die Versorgung einer verunfallten Technikerin oder die Evakuierung einer Gondel. Dabei wurden Kenntnisse der Infrastruktur aufgefrischt und vertieft. Am Folgetag kam es zu einem fordernden Einsatz am hohen Straußberg.

Schon die fingierte Einsatzmeldung ließ auf ein komplexes Szenario schließen: Eine Technikerin der Tegelbergbahn war im Inneren der Seilbahnstütze gestürzt und hatte sich dabei schwer verletzt. Die Stütze trägt die über 2.100 Meter langen Seile der Tegelbergbahn. Sie ist knapp 40 Meter hoch und nur über Leitern im Inneren begehbar. Die Rettungsmannschaft gelangte mit der Kabinenbahn zur Stütze und musste gesichert umsteigen, um anschließend die Technikerin zu suchen und zu versorgen. Sie wurde im Inneren der Stütze mit einer Bergrettungstrage abgelassen. Da im Übungsszenario nur ein Transport mit der Seilbahn möglich war, musste die Trage mit einer speziellen Technik nach oben in die Kabine aufgezogen werden.

Eine zweite Gruppe bereitete währenddessen auf dem Dach der Stütze alles vor, um einen Retter über die Seilbahnseile nach unten abzulassen. Diese Rettungstechnik käme unter Umständen zur Anwendung, wenn eine Kabine evakuiert werden müsste. Für so einen Einsatz halten Tegelbergbahn und Bergwacht spezielle Ausrüstung vor. Bei einigen der Teilnehmer wurden Erinnerungen an das Jahr 2011 wach: Damals hatte sich ein Gleitschirm in den Seilen der Bahn verfangen. Patienten mussten aus einer der Kabinen abgeseilt werden. Auch bei diesem Einsatz gelangte Rettungspersonal über die Stütze und das Tragseil in die Kabine.

Die Übung war für alle Teilnehmer äußerst wertvoll, da die Anlagen der Tegelbergbahn spezielle Anforderungen an die Bergretterinnen und Bergretter stellen und es wichtig ist, sich mit diesen vertraut zu machen. Unser Dank gilt dem Team der Tegelbergbahn für den reibungslosen Ablauf, die gute Zusammenarbeit und die gemeinsame Brotzeit.

Einen Tag nach der Übung wurde es wieder ernst für die Bergretter aus Füssen. Am Donnerstag gegen Mittag wurden sie an den Hohen Straußberg alarmiert. Nach erfolgtem Rückruf an der Einsatzstelle war schnell klar, dass keine Zeit zu verlieren ist, da ein Kletterer nach einem Sturzereignis eine offene Unterschenkelfraktur erlitt und die Blutung vor Ort nicht zu stillen war.

Gemeinsam mit dem Rettungshubschraube RK 2 aus Reutte wurde der schwer verletzte Kletterer aus der Wand geborgen, um umgehend am Landesplatz vor der Rettungswache der Bergwacht Füssen notversorgt zu werden. Gerade einmal eine halbe Stunde nach Alarmierung konnte der Patient dem Chirurgenteam des Krankenhaus Füssen übergeben werden.